2020_07_26_Ausbildung_Hochtour_Waliser_Alpen
Bericht von Hochtouren in den Waliser Alpen/CH vom 26 . - 29. Juli
Hochtour im Wallis – erstmals auf einem Viertausender
Helmut hatte für die zweite Hochtour vom 26.07. bis 29.07. einen besonderen Leckerbissen ausgesucht: eine Tour im Wallis, Besteigung des Allalinhorns (4027m) über den Hohlaubgrat von der Britanniahütte (3030m) aus.
Wir starteten zu dritt von Schwabach und kamen nach einer problemlosen und spannenden Fahrt mit Bahnverladung am Lötschbergtunnel gegen Mittag in Saas Fee an. Wir fuhren mit der Bahn bis zur Station Felskinn auf 2989m.
Vor uns schon das Allalinhorn mit seiner Firnhaube und dem Felsriegel auf der linken Seite, das Panorama war schon sehr beeindruckend.
Der Weg zur Hütte war sehr angenehm, die Direktroute ist aufgrund von Steinschlaggefahr mittlerweile gesperrt und wird in größerem Bogen umgangen.
Wir sahen die ersten Steinböcke und aus der Ferne auch mehrere Felsstürze, leider ignorierten zahlreiche Wanderer die Sperrung und gingen auf dieser gefährlichen Strecke.
Die Britanniahütte erwies sich als ein idealer Ausgangspunkt: schöne, gemütliche, moderne Hütte, netter Hüttenwirt, gutes Essen und nach jeweiligem Tourziel gestaffelten Frühstückszeiten.
Für die Besteigung des Allalinhornes war die Frühstückszeit von vier bis fünf Uhr...
Und so brachen wir am Montag um 4.45 Uhr zur Besteigung unseres ersten Viertausenders auf. Die folgenden 12 Stunden waren voller unvergleichlicher Eindrücke....
angefangen vom Sonnenaufgang und je höher wir kamen wurde das Panorama auch immer eindrucksvoller. Von der Hütte aus sind wir gut 100 Höhenmeter zum Hohlaubgletscher abgestiegen und von dort aus in Seilschaft quer über den Gletscher bis zum Hohllaubgrat.
Hier wurde es steil, bis zu 40 Grad, Helmut legte einen angenehmen Schritt vor und brachte unsere Dreierseilschaft gut über den durchweg verfirnten Grat bis zu dem Felsriegel.
Ab hier war 20 Hm leichte Kletterei angesagt und es gab einen gehörigen Stau. Wir mussten eine dreiviertel Stunde ausharren, bis wir einsteigen konnten.
Helmut sicherte uns, und so kamen wir ohne Probleme über diese Schlüsselstelle. Die letzten 50 Hm bis zum Gipfel waren dann im Schnee ein Kinderspiel.
Auf dem Gipfel dann das unvergleichliche Panorama: Monte Rosa mit Dufourspitze, Matterhorn und in der Ferne der Montblanc, um nur einige zu nennen. Wir konnten uns kaum sattsehen und fotografierten um die Wette.
Der Abstieg führte über den Normalweg bis zur Skipiste und zur Bergstation der Mittelallalinbahn. Da der weitere Abstieg über den Gletscher wegen der zahlreichen Spalten nicht empfehlenswert ist, nahmen wir die Standseilbahn bis zur Station Felskinn und von da aus dem schon bekannten Weg bis zur Hütte.
Wir waren voller Stolz, dass wir die Tour so problemlos geschafft haben und planten für den Dienstag die Besteigung des Strahlhorns (4190m).
Trotz sehr gutem Wetter und noch beeindruckenderem Sonnenaufgang waren die Bedingungen an diesem Tag nicht optimal. Der Schnee war schon frühmorgens schon sehr weich und erschwerte das Aufsteigen.
Ich merkte nach etwa vier Stunden, dass meine Kräfte aufgezehrt waren und so kehrten wir unterhalb des Adlerpasses um.
Am Mittwoch konnten wir dann mal wieder ausschlafen und machten uns ohne Zeitdruck auf den Heimweg.
Vielen Dank an Helmut, dass er uns so sicher geführt hat und uns diese unvergleichlichen Bergerlebnisse ermöglicht hat….
Text und Bilder Ursi Sand (Teilnehmerin)