Schnitzeljagd bei Wolfsberg oder "Wie geheuer ist das Abenteuer"
Eine stattliche Gruppe versammelte sich am Sonntag, 18. März, um 11 Uhr auf dem Parkplatz neben dem Wolfsberger Fußballplatz. 31 Erwachsene und Kinder (Alter: zwischen 2 und 50) wollten an der Schnitzeljagd teilnehmen, die Ingo und Jürgen am vorherigen Wochenende vorbereitet hatten. Durch die Gegend laufen und etwas suchen, den richtigen Weg und am Ende vielleicht sogar einen Schatz finden – darauf freuten sich alle. So mancher Wandermuffel läuft bei einer solchen Gelegenheit ohne jedes Murren unbemerkt eine weitere Strecke, als er es sonst je tun würde. Orientierung kann ganz schön vielfältig sein. Und macht Spaß.
Zum Aufwärmen gab es erst mal eine Pieps-Suche. Die eifrigen Spürnasen fanden aber nicht nur das Signale aussendende Gerät, sondern auch jede Menge Fotos: Die zeigten alle möglichen Details, an denen wir nun vorbeikommen sollten. Weil bei einer solchen Suche jeder logischerweise der Schnellste und Findigste sein will, ging es im Rekordtempo hinauf zum Zehnerstein. Nur ein paar wenige hechelten hinterher (Kinderwagenschieber und Kleinkindträger zum Beispiel). In einem kleinen Loch im Felsen war eine Filmdose mit einem Wollfaden darin versteckt. Und jetzt? Wie geht es bitte weiter? Klare Sache. Von schlauen Füchsen schnell erspäht: Da drüben baumelte an einem Baum ebenfalls ein Wollfaden. Nichts wie hin und dann immer weiter quer durch den Wald bis auf die Hochebene hinauf. Die Wollfäden, die immer wieder mal an Ästen hingen, wiesen die Richtung (von Weg kann hier nicht die Rede sein).
Als nächstes gab es einen Zettel zu entdecken, der klarstellte, wie es weitergehen sollte – und zwar mit einer Kompass-Grad-Anzeige. Logisch, dass Ingo und Jürgen daran gedacht hatten, einen Kompass mitzubringen. 35 Grad, das sollte uns die Richtung zeigen. Also durfte jeder mal gucken, den Kompass drehen und wenden. Wo ist denn überhaupt Norden? Und wo geht’s jetzt hin? Schließlich war das geklärt und an der nächsten Wegkreuzung auch die Hürde mit Rot-Punkt genommen. Nach lebhafter Diskussion einigte man sich, den Berg hinab zu laufen.
Kurze Rast und Brotzeit am Anstieg zur Burgruine Wolfsberg, dann ging es hinauf zur Ruine. Dort erwartete uns eine erfreuliche Überraschung. Irgendjemand hatte vom Geländer einen Stoffbeutel abgeseilt und vergessen. Als wir ihn heraufholten, fanden wir darin Gummibärchen und ähnliche stärkende Dinge. Außerdem war eine Karte darin, anhand derer die (größeren) Kinder den Weiterweg fanden. So schlugen wir noch einen kleinen Bogen, um schließlich wieder in Wolfsberg anzukommen. Unser Gruppenbild entstand beim Haus mit den vielen Auto-Nummernschildern, die auch nicht die kleinste Stelle an den Wänden freilassen. „Es sind 2500 Schilder“, sagte der Besitzer, der im Garten saß. „Es sind 1500“, widersprach ihm resolut seine Frau. Diplomatisch pendeln wir uns mal in der Mitte ein. 2000 Schilder – das könnte hinkommen.
Dann noch eine kleine Rast auf einem Spielplatz neben dem Bach. Hier stand noch ein kleines „Quiz“ auf dem Programm: Bravourös beantworteten die Kinder diverse Fragen. Wie viele Beine hat jetzt noch mal eine Ameise? Die Antworten ergaben die GPS-Koordinaten, anhand derer wir schließlich den Rückweg durchs Tal und am Waldrand in Sichtweite unserer Autos eine Schatzkiste fanden. Halbedelsteine waren darin, und jeder durfte sich einen aussuchen und nach Hause mitnehmen.
„Die Schnitzeljagd war toll“, sagt Leon (9) noch Wochen später. Bitte nochmal!